Stadtgeschichte

Die Stadt Liebenwalde kann auf eine wechselvolle Geschichte verweisen. Das Mittelalter war geprägt von Kämpfen zwischen Brandenburg, Pommern und Mecklenburg. Der Name Liebenwalde, damals noch "Levenwalde", ist schon mit den frühen Anfängen brandenburgischer Geschichte fest verbunden - allerdings nicht die Ansiedlung, sondern die Burg, die die Askanier um 1200 an der Havel als Grenzfeste errichteten. Aus dem Jahre 1245 stammt die erste urkundliche Erwähnung. 1605 bis 1620 wurde der Finowkanal gebaut, der aber im 30-jährigen Krieg 1618 bis 1648 wieder zerstört wurde, ebenso wie die Burg und die Stadt. Die Einwohnerzahl reduzierte sich auf die Hälfte.

 

Wirtschaftlichen Aufschwung brachte der Bau des zweiten Finowkanals von 1743 bis 1746.Bedingt durch die aufblühende Schifffahrt siedelten sich Industrieunternehmen an. Geprägt blieb das Stadtbild jedoch immer von der Landwirtschaft und so findet der Besucher auch heute noch eine typisch märkische Ackerbürgerstadt vor.


Der Begriff "Ackerbürger" bezieht sich auf die hauptsächliche Tätigkeit der Einwohner in der Landwirtschaft. Im Gegensatz zu den Bauern in den Dörfern war der Ackerbürger freier Stadtbürger, der Handwerk und Landwirtschaft zugleich betrieb.

 

Drei Jahre nach einem Großbrand 1832 wurde die heutige Kirche geweiht, ein Bauwerk nach Entwürfen von Karl-Friedrich Schinkel. 1879 wurde das Rathaus fertiggestellt, 1901 mit der "Heidekrautbahn" die Verbindung zur Metropole Berlin hergestellt. 1911 erhielt die Stadt Gasanschluss und 1914 erfolgte die Eröffnung des Großschiffahrtsweges. Der Finowkanal wird 1924/25 bei Zerpenschleuse verschüttet. Dadurch verlor die Schifffahrt in Liebenwalde an Bedeutung. Heute ist Liebenwalde eine eigenständige Stadt mit liebevoll saniertem Stadtkern und sechs Ortsteilen - Freienhagen, Neuholland, Hammer, Liebenthal, Liebenwalde und Kreuzbruch.